Archiv der Kategorie: Wirtschaft

Politiker fordert bessere Bedingungen für Solar-Energie

Der Thüringer Wirtschaftsminister, Matthias Machnig, forderte jetzt die Regierung dazu auf, bessere Wettbewerbsbedingungen für die Solar-Industrie zu gewährleisten. „Die Bundesregierung muss darauf drängen, dass ein diskriminierungsfreier Zugang sichergestellt ist“, sagte Machnig in einem Interview. Geschähe dies nicht, müssten die europäischen Standortklauseln bei Solar-Förderungen neu überdacht werden, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Obwohl die Solar-Branche in den vergangenen Jahren einen großen Aufschwung in Deutschland erlebte und mehrere Tausend Arbeitsplätze geschaffen wurden, erwartet die Branche schwere Zeiten. Vor allem die Konkurrenz aus Asien und China wird, nach Meinung des Thüringer Ministers, den deutschen Solarbetrieben zu schaffen machen. „Das Marktumfeld hat sich verändert. Es ist sehr viel härter geworden. Die Preise der chinesischen Anbieter sind bis zu 30 Prozent günstiger“, erläutert Matthias Machnig. Noch ist Deutschland Marktführer bei der Solar-Technik. Rund fünfzig Prozent aller installierten Solaranlagen weltweit, werden in Deutschland gebaut. Das jedoch kann sich schnell ändern, wenn Politik und Wirtschaft nicht gemeinsam die erfolgreichsten Strategien zum Ausbau der Solartechnik suchen.

Weitere Abstimmung über Euro-Rettungsfonds im Bundestag

Nachdem Kanzlerin Merkel einer Abstimmung über den Euro-Rettungsfonds zugestimmt hat, mehren sich die Kritiken an den Plänen der EU. Auch mehrere CDU-Politiker wollen gegen die geplante Änderung des Rettungsfonds votieren. „Ich werde wieder mit Nein stimmen, denn alle diese Maßnahmen helfen nicht, das Problem auf Dauer zu lösen“, erklärte der CDU-Politiker, Wolfgang Bosbach, gegenüber der „Rheinischen Post“. Durch den neuen Hebelmechanismus erhöhe sich nach Meinung von Bosbach das Risiko, das die deutsche Bürgschaft für einen Kredit in Anspruch genommen wird. Auch der CDU-Haushaltsexperte Klaus-Peter Willsch weigert sich, der Neuordnung des Rettungsschirms zuzustimmen. Willsch: „Es wird versucht, die übermäßige Verschuldung mit immer mehr Schulden zu bekämpfen. Das funktioniert nicht.“ Der Finanzexperte der CDU, Klaus Peter Flosbach, ist jedoch sicher, dass die Regierungskoalition trotz einiger Abweichler die nötigen 311 Stimmen für eine Kanzlermehrheit erreichen wird. Abgestimmt wird nicht über konkrete Summen, sondern über eine Änderung der Ausgestaltung des Fonds, durch die eine Effizienzsteigerung erreicht werden soll.

Zweifel an Finanzierbarkeit der geplanten Steuerentlastung

Kurz vor dem Treffen des Finanzausschusses hat der haushaltspolitische Sprecher der CDU, Norbert Barthle, einen Stopp der geplanten Steuersenkungen gefordert. „Wenn es noch Spielräume gibt, bin ich dafür, die Infrastrukturinvestitionen zu erhöhen. Klar ist, dass wegen der eingetrübten Konjunkturaussichten die Spielräume geringer ausfallen als erhofft“, erklärt Barthle gegenüber der „Berliner Zeitung“. Erst vor knapp drei Monaten hatte sich die Kanzlerin mit FDP-Chef Philipp Rösler darauf geeinigt, dass es eine weitere Steuerentlastung geben sollte. Über deren Höhe und den Zeitpunkt soll am kommenden Freitag debattiert werden. Norbert Barthle bezweifelt dagegen, dass die Regierung sich aktuell eine weitere Steuersenkung leisten kann. Peter Weiß, der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe forderte jedoch, die bereits versprochene steuerliche Entlastung auch einzuhalten. Weiß: „Es geht darum, den Steuertarif zum 1. Januar 2013 so anzupassen, dass Arbeitnehmer von den überproportionalen Abzügen bei Lohnerhöhungen in den letzten vier Jahren befreit werden“.

Subventionen: Politiker und Bauernverband kritisieren EU-Pläne

Klaus Kliem, der Präsident des Thüringer Bauernverbandes, kritisierte die Forderung nach Flächenstilllegung und die geplante Obergrenze für Landwirtschaftssubventionen der Europäischen Union, als Frontalangriff auf Mehrfamilienbetriebe. Diese sind vor allem in den neuen Bundesländern traditionell mehrheitlich vertreten. Kliem: „Mit uns ist das nicht zu machen“. Auch der Landwirtschaftsminister der CDU, Jürgen Reinholz, lehnt die Deckelung der Direktzahlungen ab. „Niemand darf wegen seiner Betriebsgröße benachteiligt werden“, forderte Reinholz, der auch als Vorsitzender der Agrarministerkonferenz fungiert. Geplant ist, die Höhe der Subventionen nicht mehr anhand der Größe der landwirtschaftlichen Betriebe zu berechnen. Damit soll sicher gestellt werden, dass die EU-Gelder nicht in Großbetriebe fließen, für die diese Direktzahlungen ein nicht zwingend notwendiger Zusatzverdienst sind. Außerdem will die EU dadurch kleinere und mittlere Landwirte stärken, die ihre Erzeugnisse nicht für die durch Großbetriebe gedrückten Dumpingpreise verkaufen können. Auch plant die EU die Koppelung von Subventionen an umweltschonende Auflagen, wie beispielsweise die Stilllegung von Ackerflächen. Die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner lobte die Intention der EU-Landwirtschaftskommission, durch die geplanten Maßnahmen den Schutz der Umwelt zu verstärken. Allerdings müsse „verhindert werden, dass sich der in mit bis zu 100 Hektar pro Tag ohnehin sehr hohe Flächenverlust für die Landwirtschaft noch weiter verschärft“. Wichtig für eine ökologisch sinnvolle Landwirtschaft sei, nach Meinung der Ministerin, nicht die Stilllegung von Ackerflächen, sondern ihre nachhaltige Nutzung. Für Deutschland plant die EU-Kommission die Senkung der Direktzahlungen von aktuell 5,4 auf 5,2 Milliarden Euro. Ein Drittel der Zahlungen sollen an die Stilllegung von mindestens sieben Prozent der gesamten Ackerfläche gebunden sein. Weiterhin sollen Junglandwirte in den ersten 5 Jahren nach der Übernahme des Betriebes, einen Zuschlag von 25 Prozent der ihnen zustehenden Summe erhalten.

Abstimmung über Zuschüsse für Euro-Rettungsschirm

Für den geplanten Euro-Rettungsschirm erwartet die Regierungskoalition die Zustimmung einer ausreichenden Mehrheit, wie CDU-Vizepräsident Norbert Röttgen in einem Interview mit dem Spiegel aussagte. Röttgen: „Wir haben die Kanzlermehrheit im Parlament und werden sie auch erbringen“. Auch FDP-Chef Philipp Rösler ist sicher, dass die FDP-Mitglieder in ausreichender Zahl dem gewünschten Rettungspaket zustimmen werde. Er bezeichnete die FDP als „pro-europäisch“ und als wichtigen „Stabilitätsanker“ in dieser Frage. „Die Euro-Rebellen werden sich nicht durchsetzen“, glaubt Rösler. In einer Probeabstimmung waren nur zwei der insgesamt 93 FDP-Abgeordneten gegen die geplanten Zahlungen Deutschlands für die „Euro-Rettung“. Falls sich diese optimistische Sicht auf eine Mehrheit in dieser Abstimmung als falsch erweist, sieht Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin die Regierungskoalition als gescheitert an. „Die Welt schaut darauf, ob die Kanzlerin und ihre Koalition noch eine Mehrheit haben“, so Trittin gegenüber dem Magazin „Focus“. Scheitert die Abstimmung in einer so wichtigen Frage an der fehlenden Zustimmung aus den eigenen Reihen, wäre damit auch die Koalition nicht mehr tragbar. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel widersprach einer weiteren Zahlung in den Euro-Rettungsfonds und forderte, dass über die Zukunft des Euros und Europas mehr Volksentscheide initiiert werden sollten.