Nur knapp sieben Prozent unseres erzeugten Stromes, wird derzeit durch die Windenergie gewonnen. Das könnte sich bald radikal ändern.

Bis zu 25 % des gesamten deutschen Strombedarfs könnte, laut Expertenmeinungen, in zehn Jahren allein durch Windkraft gedeckt werden. In zwanzig Jahren wäre Europaweit sogar eine Quote von 27 % möglich. Eine entsprechende Studie legte der Bundesverband Windenergie in Berlin vor. Davon soll der größte Teil der Energie aus Anlagen im Küstenbereich (Offshore) erzielt werden. Der Bundesverband bestätigte auch frühere Aussagen, dass dadurch eine Verlängerung der Laufzeiten deutscher Atomkraftwerke unnötig sei. Wichtig für die Fortsetzung des positiven Trends bei Investitionen in Windkraftanlagen, ist aber auch das Festhalten an einem Mindestpreis, für die Einspeisung von erneuerbarer Energie, in das Stromnetz. Auch auf der 9. weltweiten Windenergiekonferenz, die vom 14. bis 20. Juni in Istanbul stattfindet, sagten die Experten vor Ort einen regelrechten Boom für die Windkraft voraus. Dort beraten in den nächsten Tagen Hersteller, Wissenschaftler und Politiker über Wege und Ziele um den Ausbau und die Nutzung der Anlagen zu optimieren. Die größte Herausforderung dabei ist, die Einbindung der großen Kraftwerke an die bereits bestehenden Stromnetze, wofür ein umfangreicher Netzausbau unvermeidlich ist. Angesichts der schwindenden fossilen Brennstoffe stellt die Notwendigkeit heute kaum noch Jemand in Frage.