Chirac zu Bewährungshaft verurteilt

Das Pariser Strafgericht verurteilte den ehemaligen französischen Präsidenten, Jacques Chirac, zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe. Mit diesem historischen Urteil wurde erstmals in Frankreich ein Altpräsident verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Jacques Chirac in den Neunziger Jahren, während seiner Zeit als Bürgermeister geholfen hatte, Scheinarbeitsstellen einzurichten. „Jacques Chirac war nicht der Rechtschaffenheit verpflichtet, die öffentliche Personen zeigen sollten“, erklärte Richter Dominique Pauthe. Chirac bezahlte in dieser Zeit dreißig Mitarbeiter mit Geldern der Stadtverwaltung, die überhaupt nicht für die Stadtverwaltung arbeiteten. Einige der bezahlten Personen hatten ihn allerdings während des Wahlkampfes unterstützt, so dass dies vor Gericht als „Gefälligkeitsjob“ gewertet wurde. Der inzwischen 79-jährige ehemalige Präsident erklärte dagegen nach der Verhandlung, dass er sich keiner Schuld bewusst sei. Chirac: „Ich habe keinen Fehler begangen, weder einen strafrechtlichen noch einen moralischen“. Die oppositionelle Sozialistenpartei erklärten anlässlich des Urteils, es sei „ein gutes Zeichen für die französische Demokratie, dass eine unabhängige Justiz ein solches Urteil gegen einen ehemaligen Präsidenten sprechen konnte“.

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