Um den 82-Jährigen noch einen halbwegs würdevollen Abgang zu ermöglichen, wird derzeit darüber beraten, ob der ägyptische Staatschef Hosni Mubarak wieder zur medizinischen Behandlung nach Heidelberg in Deutschland eingeladen werden sollte. Ein solcher „verlängerter Gesundheitscheck“, würde erstmals seit Wochen wieder Ruhe in Ägypten einkehren lassen und den Menschen vor Ort die Möglichkeit geben, neue politische Strukturen und Ziele zu erarbeiten. Die Bundesregierung äußert sich nicht dazu. Auf wiederholte Fragen an den Bundesaußenminister, ob diese Option auf der Sicherheitskonferenz in München besprochen wurde, reagierte Guido Westerwelle (FDP) abweisend: „Wir haben über vieles gesprochen in den letzten drei Tagen in der Münchner Sicherheitskonferenz. Wir haben uns ausführlich unterhalten. Aber was wir besprochen haben, da können sie noch zehn Mal nachfragen, das bleibt zwischen uns. Das ist das Prinzip von Diplomatie“. CDU-Außenpolitiker Polenz war dagegen wesentlich gesprächiger: „Schon aus humanitären Gründen wäre es eine Selbstverständlichkeit, Mubarak – falls nötig – eine Behandlung in einem deutschen Krankenhaus zu ermöglichen.“ Ein anderes mögliches Szenario, dass von der „New York Times“ propagiert wurde, ist der Rückzug Mubaraks auf seinen Landsitz in Scharm al Scheich. Einig scheinen sich die Vertreter von Presse und Politik jedoch darin zu sein, dass ein Abtritt des ägyptischen Staatsoberhaupts für die Zukunft Ägyptens unumgänglich ist.
Mubarak nach Deutschland?
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