Tunesische Übergangsregierung plant eigene Ablösung

Die tunesische Übergangsregierung berät aktuell über ihre eigene Ablösung durch einen noch nicht näher definierten „Rat der Weisen“. Damit soll die Revolution geschützt werden, wie aus Regierungskreisen bekannt wurde. Diesem Gremium sollen vor allem die noch von der tunesischen Bevölkerung respektierten Politiker angehören, wie beispielsweise der Oppositionsführer Ahmed Mestiri. In den kommenden Tagen soll eine diesbezügliche Kabinettsumbildung statt finden. Notwendig wurde dies durch die Proteste, die sich nach dem Abdanken des ehemaligen Präsidenten Ben Ali auch auf die Übergangsregierung übertragen hat. Armeegeneral Rachid Ammar wies darauf hin, dass vor allem das Entstehen eines Machtvakuums zu verhindern ist, da dieses wiederum zu einer Diktatur führen könnte. Außerdem versprach er, dass die Armee in diesem Falle nicht einen selbst ernannten Diktator, sondern die Revolutionäre schützen würde. Am vergangenen Wochenende hatte es neue Proteste und Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten gegeben, als 500 Menschen vor dem Regierungskomplex gegen die derzeitige Übergangsregierung protestiert hatte. Die Demonstranten hatten den Rücktritt aller Minister verlangt, die mit dem geflohenen Ben Ali zusammen gearbeitet hatten. Weitere Proteste werden erwartet, da sich Menschen aus den ländlichen Gebieten zu einer „Karawane der Freiheit“ formiert und einen Marsch Richtung Hauptstadt begonnen haben.

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