Deutsche Wirtschaftswissenschaftler die gern von der amtierenden CDU/FDP-Regierungskoalition zitiert werden, halten es für ein „ökonomisches Naturgesetz“, dass Mindestlöhne Arbeitsplätze vernichten würden. Das dies nicht so ist, beweist jetzt eine Studie der US-Universität Berkeley. Vor 16 Jahren in den USA eingeführte Mindestlöhne hatten keinerlei Einfluss auf die Arbeitslosenzahlen des Landes. Das Fazit der Mammut-Studie der Universität ist: „Wir finden keine negativen Beschäftigungseffekte.“ Joachim Möller, Direktor des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), der sich ausgiebig mit der vorgelegten Studie beschäftigt hat bestätigt; „Der verwendete Datensatz ist weit umfangreicher, der methodische Ansatz breiter als in früheren Untersuchungen.“ Untersucht wurden darin die Folgen der Einführung von Mindestlöhnen in verschiedenen Ländern und Branchen. Gerade Arbeitgeber im Niedriglohnsektor verfügen oft über eine Marktmacht, die ihnen das Drücken der Löhne auf ein nicht mehr akzeptables Niveau ermöglicht. Dies zeigt sich deutlich im Wirtschaftswachstum während der Finanz- und Wirtschaftskrise, die zeitgleich mit etlichen Lohnsenkungen und einer Verschlechterung des Lebensstandards der Arbeiter im Niedriglohnsektor einher ging. Die Behauptung Mindestlöhne vernichtet Arbeitsplätze setzt voraus, dass ohne Mindestlöhne Mitarbeiter eingestellt würden, die nicht gebraucht werden – eine eher unwahrscheinliche Annahme.
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