Obwohl nur noch ein Jahr Zeit ist, bis jedes Kind ab dem ersten Lebensjahr das Recht auf einen Betreuungsplatz hat, stockt der Ausbau der Krippen und Kitas. Bisher ist erst für 20 Prozent aller Kinder unter drei Jahren in den alten Bundesländern ein Betreuungsplatz, oder eine Tagesmutter verfügbar. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die bis 2013 geplante Quote von 35 Prozent noch lange nicht erreichbar. Dagegen haben die Gemeinden der neuen Bundesländer, aufgrund der vorhandenen, diesbezüglich besseren Infrastruktur, die Quote längst erfüllt. In Sachsen-Anhalt stehen sogar für 56 Prozent aller Kinder dieser Altersgruppe Betreuungsplätze zur Verfügung. Davon können die Stadtverwaltungen der westdeutschen Länder nur träumen. Obwohl der Bund Finanzhilfen in Höhe von insgesamt vier Milliarden Euro für den Ausbau von Kindertagesstätten bereit stellt, fehlt den Kommunen, nach eigenen Angaben, noch immer genügend Geld für den Bau einer ausreichenden Zahl an Kindergärten. Da sich bereits abzeichnet, dass in den alten Bundesländern das Angebot nicht genügen wird, hoffen viele Kommunalpolitiker auf ein Einlenken der Regierung und eine schnelle Änderung des Gesetzes. „Es darf nicht dazu kommen, dass die Städte mit Klagen und Schadensersatzforderungen überzogen werden, falls der Rechtsanspruch am 1. August 2013 nicht erfüllt werden kann“, mahnt beispielsweise die Städtetagspräsident Christian Ude. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, kritisiert den Mangel an Initiative seitens der Gemeinden und hält dies für den Grund der Probleme und Verzögerungen beim Ausbau der Krippen- und Kitaplätze. Aktuell besuchen Deutschlandweit rund 25 Prozent aller Kinder unter drei Jahren einen Kindergarten, eine Krippe, oder werden von Tageseltern betreut. Das sind knapp 10 Prozent mehr, als im Vorjahr. Experten gehen davon aus, dass wesentlich mehr Eltern ihr Kind betreuen lassen möchten, als bisher möglich.
Ausbau von Betreuungsplätzen stockt
Schreibe eine Antwort