Die Europäische Union zwingt jetzt auch die deutsche Regierung bezüglich der Entscheidung für ein Atommüll-Endlager zum Handeln. Bis 2015 müssen alle EU-Mitgliederstaaten nachweisen können, wo sie den von ihnen produzierten Atommüll langfristig zu lagern gedenken. Bisher hatte die deutsche Regierung sich nicht auf ein Endlager einigen können und die Entscheidung darüber ständig hinaus geschoben. Der gesamte bisher in Deutschland entstandene Restmüll aus Atomkraftwerken, wird derzeit überirdisch in einfachen Metallhallen gelagert. In diesen werden die Castoren, in denen sich die Behälter mit dem strahlenden Müll befinden, zum auskühlen abgestellt. Das ist für mehrere Jahre notwendig, da die Erwärmung der Castoren durch die Strahlung bis nach außen dringt, so dass an den Außenhüllen der Castoren noch über Jahre rund 60 Grad Celsius gemessen werden. EU- Energiekommissar Günther Oettinger wies darauf hin, dass die EU wenn nötig auch ein Endlager-Konzept für Deutschland erzwingen werde, sollte die deutsche Regierung nicht endlich eine Lösung finden. Das würde bedeuten, dass die EU Deutschland wegen Vertragsverletzungen vor dem Europäischen Gerichtshof anklagen könnte. Das Bundesumweltministerium hat inzwischen angekündigt, bis Ende des Jahres einen Gesetzentwurf für die Endlagerung vorlegen zu wollen. Offen bleibt die Möglichkeit, dass mehrere EU-Staaten gemeinsam ein Endlager planen und unterhalten, so dass nicht zwingend ein solches in Deutschland eingerichtet werden muss.
EU drängt zur Entscheidung bei Atommüll-Endlager
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