Da sich die Regierungen der EU-Staaten nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen konnten, gibt es in Europa weiterhin keine Kennzeichnungspflicht für Fleisch und Milch von geklonten Tieren. SPD-Europaabgeordnete und Verbraucherschutzexpertin Dagmar Roth-Behrendt kritisierte, dass damit der Weg frei sei, „“Klonfleisch auf dem Teller und Klonmilch in der Tasse“. Deutschland, Spanien, Großbritannien, Schweden und die Niederlande haben sich gegen ein Verbot und was schwerer wiegt, auch gegen eine Kennzeichnungspflicht von Klonfleisch- und Milch ausgesprochen. Auch der vorgeschlagene Kompromiss, wenigstens für Rindfleisch, für das es aufgrund des BSE-Skandals der vergangenen Jahre ohnehin eine detaillierte Kennzeichnungspflicht gibt, eine Kennzeichnung einzuführen, wurde von den genannten Ländern abgewiesen. Schwer wiegt in dem Zusammenhang, dass der amtierenden deutschen Regierung klar sein muss, dass die meisten Deutschen eine solche Kennzeichnungspflicht befürworten. Nach dem Scheitern der Verhandlungen, können wie bisher, Fleisch, Milch und daraus bestehende Nahrungsmittel von Klontieren und deren Nachkommen ohne Wissen der Verbraucher in den Handel kommen. Der Grund für die Ablehnung war die Sorge vor einem Streit mit dem Handelspartner USA, wo der Verkauf von Klonfleisch zugelassen ist. Eine Kennzeichnungspflicht wäre jedoch nur problematisch für die Handelsbeziehungen, wenn allen Beteiligten klar ist, dass die Verbraucher Produkte aus geklonten Tieren ablehnen werden. Damit haben die verantwortlichen Politiker klar gegen den Willen der Wähler agiert. Das sieht auch Dagmar Roth-Behrendt so; Die Vertreter Deutschlands haben sich „starrsinnig, arrogant und fast verachtungsvoll gegenüber dem Verbraucherwillen gezeigt“.
Keine Kennzeichnungspflicht für Klonfleisch
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