Kritik an Merkel-Äußerung zu Bin Ladens Tod

Mit ihrer Äußerung, dass sie sich über den Tod von Osama Bin Laden freue, hat Kanzlerin Merkel viel Kritik und Hähme provoziert. Gerade für eine so hochrangige Politikerin, die sich als Argument für etliche ihrer Entscheidungen auf die im Parteinahmen verankerten christlichen Werte beruft, wirkt die Bemerkung über ihre Freude über den Tod Bin Ladens befremdlich. Nach der Bekanntgabe seiner noch ungeklärten Hinrichtung, hatte die Bundeskanzlerin am Montag gesagt; „Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten.“ Ihr Pressesprecher wies darauf hin, dass der Satz nicht aus dem Zusammenhang der Rede gerissen werden dürfe, aus der er stammt. Die Kanzlerin habe seiner Meinung nach nur ausdrücken wollen, dass sie sich darüber freut, dass von Osama Bin Laden nun keine Gefahr mehr ausgeht und „die Welt hoffentlich ein Stück sicherer“ geworden ist. Auch der Arbeitskreis „Engagierter Katholiken“ kritisierte ihre Äußerung, da „das Lebensrecht unteilbar“ sei. „Aus christlicher Sicht ist es sicher nicht angemessen, Freude über die gezielte Tötung eines Menschen und dessen Tod zu äußern“, kritisierte auch Unionsfraktionsvize Ingrid Fischbach (CDU), gegenüber der „Berliner Zeitung“. Ob diese Kritik sinnvoller ist, sei dahingestellt. Allerdings ist es für eine Bundeskanzlerin unangebracht, auf Rache beruhende Gefühle in der Öffentlichkeit zu verbreiten, zumal sich unsere Gesellschaft an einem Wendepunkt befindet, an dem wir auch im Rechtswesen umsetzen müssen, was die Gehirnforschung uns in den letzten Jahrzehnten über Schuld und Schuldfähigkeit gelehrt hat.

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