Meue Regelung für die Präimplantationsdiagnostik (PID)?

Am gestrigen Donnerstag hat der Bundestag mit der Debatte über eine neue Regelung für die Präimplantationsdiagnostik (PID) begonnen. Die Kritiker befürchten, diese könne zum gezielten aussortieren von Erbkrankheiten führen – was ja letztlich der Sinn der PID, und sämtlicher bisherigen Vorsorgeuntersuchungen während der beginnenden Schwangerschaft ist. Außerdem weißen die Befürworter darauf hin, dass dadurch Totgeburten vermindert werden können. Gerade für Eltern, die nachweislich einen Gendefekt haben, ist dies oft die einzige Chance auf ein gesundes Kind, was nicht nur für sie, sondern vor allem den betroffenen Kindern viel Leid erspart. Bei der PID geht es lediglich darum, in Vitro befruchtete Eizellen auf Erbkrankheiten und schwere genetische Defekte zu untersuchen, bevor die gesündesten befruchteten Eizellen eingepflanzt werden. Es werden bei der künstlichen Befruchtung ohnehin immer mehr Eizellen entnommen, als eingepflanzt werden. Deshalb wäre es völlig sinnlos, davon nicht die gesündesten zu nutzen. Nicht anders reagiert der Körper bei einer natürlich entstandenen Schwangerschaft, der die von ihm als krank registrierten Embryonen innerhalb der ersten drei Monate abstößt. Nach Angaben von Fachärzten, werden auf natürliche Art rund die Hälfte aller Schwangerschaften beendet, noch bevor diese überhaupt bemerkt wurde. Trotzdem ist es vor allem durch die Lobbyarbeit der beiden Großkirchen in Deutschland gelungen, die Vorsorgeuntersuchung auf genetische Defekte zu einem Problemfall hoch zu stillisieren, mit dem sich jetzt die Regierung beschäftigen muss. Befürworter und Gegner der PID, sind dabei parteiunabhängig, je nach persönlicher religiöser Sozialisierung, in allen Fraktionen zu finden. „Die Präimplantationsdiagnostik wendet nicht Leid von Eltern und Kind ab, es wendet das Kind selbst ab“, behauptet Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckhardt, die für ein völliges Verbot der PID eintritt. Dagegen äußert SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, dass die Möglichkeiten der Präimplantationsdiagnostik nicht behinderte Kinder abwerte, sondern Eltern, die wissen das sie vorbelastet sind, die Entscheidung für ein Kind erleichtern und ihnen oft überhaupt erst die Chance auf ein lebensfähiges Kind eröffnen.

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