Nigeria: Hunderte Kinder an Bleivergiftung gestorben

Allein in den vergangenen sechs Monaten, sind nach Angaben der französische Hilfsorganisation Médecins sans Frontières (MSF, Ärzte ohne Grenzen), mindestens 400 Kleinkinder in Nigeria an Bleivergiftung gestorben. Dies ist jedoch nur die offizielle Anzahl. Die tatsächliche Zahl der Opfer liegt vermutlich wesentlich höher, da viele Todesfälle, gerade von Kindern, nicht gemeldet werden. Der Grund für die tödlichen Erkrankungen, liegt in dem illegalen Abbau von Gold. Dorfbewohner suchen, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen, Gesteinsbrocken, die neben dem erhofften Gold auch einen hohen Anteil an Blei aufweisen. Die unkontrolliert damit in Berührung kommenden Kleinkinder vergiften sich damit, da das Gestein oft zur näheren Untersuchung mit nach Hause genommen wird. Laut Schätzung der UNO sind ungefähr 18.000 Menschen, darunter sehr viele Kinder, in Nigeria dadurch von einer Bleivergiftung betroffen. Die Zahl der sterbenden Kinder nimmt jährlich zu. Viele Dorfbewohner sind nicht in der Lage den Zusammenhang, zwischen dem Tod der Kinder und ihrer illegalen Suche eine Verbindung herzustellen. Um die Behörden nicht auf ihre Tätigkeit aufmerksam zu machen, die in vielen Gegenden die einzige Möglichkeit zum Überleben ist, werden auch Häufungen von Todesfällen in einem Ort nicht gemeldet. Dabei ist es inzwischen schon möglich, bei einer festgestellten Bleivergiftung die Betroffenen zu behandeln und ihren Tod zu verhindern. Dazu kommt, dass durch das Waschen der Steine in den Flüssen auch diese mittlerweile Bleiwerte aufweisen, die zehn mal so hoch sind, wie normal oder unbedenklich wäre. Dadurch verbreitet sich die „Seuche“ im ganzen Land. Aufgrund der hohen Armut in Nigeria, sind die Behörden und Hilfsorganisationen nicht in der Lage, eine entscheidende Verbesserung der Situation herbei zu führen.

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