Nobelpreis für Medizin vergeben – Kirche empört

Der diesjährige Nobelpreis für Medizin geht an den Briten Robert Geoffrey Edwards. Edwards entwickelte die In-Vitro-Fertilisation, bei der menschliche Eizellen in einem Reagenzglas befruchtet und anschließend in die Gebärmutter eingepflanzt werden. Fast zehn Prozent aller Paare weltweit sind von Unfruchtbarkeit betroffen und profitieren von dieser einfachen aber wirksamen Methode. Vier Millionen Kinder sind seitdem mithilfe Edwards In-Vitro-Fertilisation entstanden. Dafür wurde er jetzt mit dem Nobelpreis geehrt. Allerdings findet das nicht in allen Kreisen Anklang. Der Vatikan hat die Vergabe des Preises an Robert Edwards heftig kritisiert. Nach Ignacio Carrasco de Paula, Leiter der päpstlichen „Akademie für das Leben“, trägt die Entwicklung des Preisträgers dazu bei, dass es einen Markt gäbe, auf dem Millionen an Eizellen verkauft werde und eine „Vielzahl von Kühlschränken mit Embryonen gefüllt“ seien. Außerdem kritisiert er im Namen des Vatikans, dass viele der Eizellen und Embryonen, wie er sie nennt -gemeint sind die befruchteten Eizellen- aufgegeben werden und sterben. Dafür macht er den Erfinder verantwortlich und mokiert, dass künstliche Befruchtung viel zu teuer und keine „wirkliche Lösung“ des Problems der Unfruchtbarkeit darstellt. Eine „wirkliche Lösung“ bietet natürlich weder er, noch der Vatikan an. Glücklicherweise ist Glaube aber Privatsache. Und so können auch weiterhin Paare, die sonst Kinderlos blieben, ihren Kinderwunsch erfüllen.

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