Die Frauenpolitik in der ehemaligen DDR hat tief greifendere Spuren hinterlassen, als von den heute verantwortlichen Politikern gern zugegeben wird. Auch heute noch, 20 Jahre nach der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland, gibt es gravierende Unterschiede, gerade im Bereich von „Frauenkarrieren“. Für Frauen in den neuen Bundesländern ist die Kombination von Familie und Beruf wesentlich selbstverständlicher, als für Westdeutsche. Sie werden auch stärker von ihren Freunden und Männern dabei unterstützt, die einen größeren Teil der Hausarbeiten übernehmen. Eine Studie im Auftrag der Bundesregierung hat ergeben, das im Osten jede zweiter berufstätige Frau ein Kind unter 15 Jahren hat, während das in den alten Bundesländern gerade einmal auf 22 Prozent der berufstätigen Frauen zutrifft. Auch die hier noch immer bessere Kinderbetreuung macht sich bemerkbar. Während im Westen fast 37 Prozent aller befragten Frauen prinzipiell bereit wäre, für die Erziehung des Kindes ihren Beruf aufzugeben, geben das in Ostdeutschland nur 16 Prozent an. Auch der Anteil den Frauen zum Haushaltseinkommen beitragen, liegt zu 44 Prozent auf gleicher Höhe wie der Anteil der Männer, während das in Westdeutschland nur auf knapp 28 Prozent zutrifft. Damit hat auch das Bild des Mannes als „Familienernährer“ seine gültigkeit im Osten verloren. Gleichberechtigung ist hier der Normalfall, während im Westen noch immer fast jeder vierte Mann, das konservative Modell der Familienhierarchie bevorzugt.
Ostdeutsche Frauen sind emanzipierter
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