„Politische Feigheit“ bei Atomkraft-Gegnern

In der ARD-Politiksendung „Bericht aus Berlin“ äußerte sich der Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) zu seinen Vorgängern. Diesen warf er „politische Feigheit“ vor, weil Sigmar Gabriel (SPD) und sein Vorgänger Jürgen Trittin (Grüne) die Weitererforschung des Endlagers Gorleben verhindert hätten und deshalb die Frage der Endlagerung bis heute ungeklärt sei. Kritik an der politischen Wahl zum Standort Gorleben würden durch die eigenen Versäumnisse verschleiert, so Röttgen in der Sendung.

Der Umweltminister sollte sich bei seiner Kritik einfach die Akten des damaligen Vorgangs ansehen und könnte dann erkennen, dass Gorleben nicht als Endlager in Frage kommen kann. Greenpeace veröffentlicht die Akten im Internet – bis diese vollständig zur Verfügung stehen, hat Röttgen noch ein wenig Zeit. Aber mal ernsthaft – die wissenschaftlichen Ausarbeitungen in den 1980er Jahren zur Findung eines geeigneten Endlagers kamen nicht zu einem Entschluss der Gorleben als Lagerungsstätte für Atommüll vorsah.

Gabriel spielte den Ball in der Sendung direkt an die CDU zurück, diese habe es unter Vorsitz von Angela Merkel abgelehnt, in Bayern und Baden-Württemberg nach geeigneten Standorten zu suchen, „die am lautesten nach längerer Laufzeit ihrer Atomkraftwerke rufen, aber zu viel Angst haben, dann bei sich zu Hause die geeigneten Standorte überprüfen zu lassen“.

Der SPD-Bundesvorsitzende Gabriel, sowie sein Pendant bei den Grünen Cem Özdemir und auch der Linke Klaus Ernst hatten sich am Wochenende an der Demo gegen die Atomkraft beteiligt, bei der es gelungen war, eine 120 Kilometer lange Menschenkette zu bilden. Dieses scheint dem Bundesumweltminister schwer im Magen gelegen zu haben. Geeignete Argumente zum Thema Endlagerung und Sicherung gegenüber radioaktivem Müll findet auch er nicht.

3 Gedanken zu „„Politische Feigheit“ bei Atomkraft-Gegnern

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