Die Proteste im Nahen Osten haben inzwischen auch Jemen erreicht. Im Gegensatz zu Ägypten verlaufen hier die Demonstrationen allerdings bisher vollkommen friedlich ab. In der Landeshauptstadt Sanaa, gingen mehrere Zehntausend Anhänger der Opposition auf die Straße und forderten einen Regierungswechsel, den Rücktritt Präsident Ali Abdallah Sahles und demokratische Reformen im Land. Von bis zu 100.000 Demonstranten berichten die AFP-Reporter. Dies ist in Jemen die größte Demonstration, seit der Machtübernahme Salehs vor knapp 33 Jahren. Die Proteste begannen am frühen Mittwoch-Morgen vor der Universität von Sanaa. Ndschib Ghanem, einer der Abgeordneten der islamistischen El Islah-Partei sprach sich in einer Rede vor den versammelten Demonstranten für einen Machtwechsel aus: „Wir haben uns versammelt, um ein korruptes und tyrannisches Regime zum Sturz zu bringen.“ Die ersten, weltweit wenig bemerkten Proteste tausender Jemeniten gegen Präsident Saleh, hatte es schon vor einer Woche gegeben. Gestern kündigte er an, nicht wieder kandidieren zu wollen und auch nicht zu versuchen, durch eine „Erbfolge an der Staatsspitze“ demokratische Wahlen zu unterlaufen. Seine Amtszeit endet allerdings erst im Jahr 2013 und bisher wurde nicht bekannt, ob er bereit ist, sein Amt vorzeitig aufzugeben.
Proteste schwappen auf den Jemen über
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