Schere zwischen Arbeit und Vermögen wird größer

Die Differenz zwischen den Einkünften die durch Arbeit oder Kapital erwirtschaftet werden können, wird immer größer. Dabei steigt der Anteil der Unternehmensgewinne, während der Anteil der Einnahmen durch Arbeit stetig sinkt. Daran hat auch die Wirtschaftskrise nichts geändert. Wie die gewerkschaftliche Hans-Böckler-Stiftung analysierte, machen Bruttolöhne nur noch 65,6 Prozent des Volkseinkommens aus. Das sind 2,9 Prozent weniger, als noch im vergangenen Jahr. Das liegt vor allem an der Stagnierung der Lohnhöhe, die trotz der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht gerechtfertigt ist, wie das steigende BIP zeigt. Auch die Gesundheitsreform der Regierung, die langfristig zu Lasten der Arbeitnehmer geht, verstärkt diesen Trend. Einer der Studienautoren, Claus Schäfer vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI), kritisiert die aktuelle Entwicklung: „Wir sehen das alte Muster: Die Gewinn- und Kapitaleinkommen, die einer überwiegend relativ kleinen Bevölkerungsgruppe zufließen, wachsen deutlich schneller als die Lohneinkommen.“ So wuchs das Einkommen aus Vermögen im vergangenen Halbjahr um 19,5 Prozent, das Einkommen aus Lohn und Gehalt jedoch nur um 1,2 Prozent, während die Inflationsrate im selben Zeitraum bei 1,3 Prozent lag. Unabhängig von den zu fordernden Änderungen der Rahmenbedingungen durch unsere Politiker muss sich Jeder darüber im Klaren sein, dass ohne den Aufbau eines „arbeitenden“ Vermögens, keine langfristige Sicherheit durch Entlohnung gewährleistet sein kann.

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