Mit der Begründung, dass der aktuelle Fachkräftemangel ein Schlüsselproblem für den deutschen Arbeitsmarkt sei, plant Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), in großem Rahmen qualifizierte Arbeitskräfte nach Deutschland zu locken. So erzählte er jetzt dem „Handelsblatt“ bei einem Interview; „Ich plane für die nächsten Monate eine Fachkräfte-Initiative.“ Um das Angebot für ausländische Experten attraktiver zu gestalten, will er auch über die Möglichkeit eines „Begrüßungsgeldes“ debattieren: „Es ist denkbar, dass einige Unternehmen, die es sich leisten können und dringenden Bedarf haben, ausländischen Facharbeitern eine Lockprämie zahlen„. Nach seiner Aussage ist nicht die Arbeitslosigkeit, sondern der Fachkräftemangel das größte Problem des deutschen Arbeitsmarktes. Da stellt sich natürlich die Frage, wie es zu diesem Mangel an Fachkräften kommen konnte. Es ist ist erst wenige Jahre her, dass Deutschland mit der Einführung der umstrittenen Green-Card, Computerspezialisten aus anderen Ländern nach Deutschland holte, um nicht den Anschluss im Bereich der Informatik zu verpassen. Damals schon, wiesen die Politiker darauf hin, dass diese Maßnahme unumgänglich wäre, aber nicht dazu führen sollte, dass die Ausbildung in Deutschland vernachlässigt wird. Offensichtlich haben die Unternehmen allerdings aus der damaligen Aktion nur gelernt, dass sie sich das Geld für die Ausbildung guter Arbeitskräfte sparen können, da sie, wenn es zu Engpässen in dem Bereich kommt, die deutschen Politiker leicht unter Druck setzen können. Sieht so aus, als wäre es mal wieder so weit. Wie lange, werden wir uns diese dummdreisten Ausflüchte und Beschwichtigungsversuche noch gefallen lassen?
Wirtschaftsminister will wieder Fachkräfte nach Deutschland holen
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