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Mehr Geld für Studierende

Die Bundesregierung hat ein neues Stipendienprogramm beschlossen, um zu verhindern, dass Armut eine zu hohe Hürde für eine qualifizierte Ausbildung wird. Letzte Erhebungen hatten ergeben, dass trotz eines Anstiegs der Zahl der Studienanfänger, der Anteil der Studierenden in Deutschland, im internationalen Vergleich noch immer klein ist. Auf der anderen Seite können immer öfter Stellen nicht mit deutschen Bewerbern besetzt werden, weil sie nicht die nötige Qualifikation besitzen.

Nach der Zustimmung des Bundeskabinetts äußerte Bundesbildungsministerin Annette Schavan: „Jeder junge Mensch soll sich darauf verlassen können, dass seine Entscheidung für eine gute Bildung nicht an finanziellen Hürden scheitert und dass sich besonderes Engagement in der Ausbildung lohnt und honoriert wird.“ Das neue Stipendium hat eine Höhe von 300 Euro und soll bereits im nächsten Wintersemester zur Verfügung stehen. Es wird unabhängig vom Bafög gezahlt, und die Auszahlung richtet sich nach Kriterien wie Behinderungen und Begabungen und sozialen Aspekten. Damit hofft die Regierung, den derzeitigen Anteil der Studierenden von zwei auf zehn Prozent zu erhöhen. Finanziert wird das Ganze über einen Mix aus dem Bundeshaushalt, den Kassen der Länder, sowie Zuschüssen aus der Wirtschaft.

Migranten: Die Bildungsverlierer?

Noch immer sind viele Menschen mit Migrationshintergrund nicht vollständig in Deutschland angekommen. Das zeigt sich besonders deutlich in den Statistiken zum Bildungsstand in Deutschland. Obwohl sich die Qualität der erworbenen Schulbildung seit dem erschreckenden Pisa-Test vor einigen Jahren erheblich verbessert hat, ist der Abstand zwischen den Schülern mit und ohne Migrationshintergrund nicht kleiner geworden. Doppelt so häufig, verlassen Kinder, deren Eltern eingewandert sind, die Schule ohne einen Abschluss. Dementsprechend wenige von Ihnen, absolvieren ein Abitur und studieren. Dabei ist die wichtigste Ursache simpel und leicht zu beheben: die schlechte Beherrschung der deutschen Sprache. Zweisprachig aufzuwachsen ist für das kindliche Gehirn erst einmal ein großes Plus. In den ersten sieben Jahren werden die Bereiche des Gehirns strukturiert, die für den Spracherwerb zuständig sind. Das bedeutet, dass von Kindern die bilingual aufwachsen, durch die zusätzlich entstandenen Verbindungen viel leichter eine dritte oder vierte Sprache erlernt werden kann. Allerdings geschieht das eben nicht von allein, sondern muss entsprechend gefördert werden. Ein Kind, dass beim Erlernen der deutschen Sprache, die durch die komplizierte Grammatik und die vielen Ausnahmen eine sehr schwere Sprache ist, nur auf den geringeren Wortschatz anderer Kinder angewiesen ist, hat es naturgemäß wesentlich schwerer, dem Schulstoff zu folgen. Und da dieses Defizit in der Umgangssprache bei Kindern und Jugendlichen oft nicht auffällt und kein Kind freiwillig immer wieder zugeben mag, etwas nicht verstanden zu haben, kumulieren sich die Wissenslücken.

Eine konsequente Sprachförderung, vor der Einschulung und parallel zum Schulunterricht der ersten Jahre, würde hier rasch Abhilfe schaffen. Dieser Aufgabe muss sich Deutschland schleunigst stellen, denn hierbei geht es schon lange nicht mehr um ein Randproblem. Jedes dritte Kind unter fünf Jahren hat einen Migrationshintergrund.