Migranten: Die Bildungsverlierer?

Noch immer sind viele Menschen mit Migrationshintergrund nicht vollständig in Deutschland angekommen. Das zeigt sich besonders deutlich in den Statistiken zum Bildungsstand in Deutschland. Obwohl sich die Qualität der erworbenen Schulbildung seit dem erschreckenden Pisa-Test vor einigen Jahren erheblich verbessert hat, ist der Abstand zwischen den Schülern mit und ohne Migrationshintergrund nicht kleiner geworden. Doppelt so häufig, verlassen Kinder, deren Eltern eingewandert sind, die Schule ohne einen Abschluss. Dementsprechend wenige von Ihnen, absolvieren ein Abitur und studieren. Dabei ist die wichtigste Ursache simpel und leicht zu beheben: die schlechte Beherrschung der deutschen Sprache. Zweisprachig aufzuwachsen ist für das kindliche Gehirn erst einmal ein großes Plus. In den ersten sieben Jahren werden die Bereiche des Gehirns strukturiert, die für den Spracherwerb zuständig sind. Das bedeutet, dass von Kindern die bilingual aufwachsen, durch die zusätzlich entstandenen Verbindungen viel leichter eine dritte oder vierte Sprache erlernt werden kann. Allerdings geschieht das eben nicht von allein, sondern muss entsprechend gefördert werden. Ein Kind, dass beim Erlernen der deutschen Sprache, die durch die komplizierte Grammatik und die vielen Ausnahmen eine sehr schwere Sprache ist, nur auf den geringeren Wortschatz anderer Kinder angewiesen ist, hat es naturgemäß wesentlich schwerer, dem Schulstoff zu folgen. Und da dieses Defizit in der Umgangssprache bei Kindern und Jugendlichen oft nicht auffällt und kein Kind freiwillig immer wieder zugeben mag, etwas nicht verstanden zu haben, kumulieren sich die Wissenslücken.

Eine konsequente Sprachförderung, vor der Einschulung und parallel zum Schulunterricht der ersten Jahre, würde hier rasch Abhilfe schaffen. Dieser Aufgabe muss sich Deutschland schleunigst stellen, denn hierbei geht es schon lange nicht mehr um ein Randproblem. Jedes dritte Kind unter fünf Jahren hat einen Migrationshintergrund.

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