CDU: Verbot der Präimplantationsdiagnostik

Mit einer Mehrheit von gerade mal 17 Stimmen, konnte Angela Merkel, alte und neue Parteivorsitzende, ihre Forderung nach einem Verbot der Präimplantationsdiagnostik zumindest innerhalb der CDU durchsetzen. 408 der Abgeordneten stimmten für, 391 gegen das geplante Verbot. Für die Befürworter im Grunde ein gutes Ergebnis, zeigt es doch, dass die CDU es schwer haben wird dieses Verbot im Bundestag und Bundesrat gegen die Opposition durchzusetzen, wenn fast die Hälfte der eigenen Abgeordneten gegen eine Verschärfung des derzeitigen Gesetzes sind. Erschreckend war allerdings die Argumentation der Präimplantationsdiagnostik-Gegner. So verwies Kanzlerin Merkel in dem Zusammenhang auf sogenannte „christliche Werte“, die in der politischen Debatte eines angeblich säkularen Staates nichts zu suchen haben. Und selbst wenn die CDU das gewünschte Verbot durchsetzen könnte – verhindern, dass langfristig die medizinischen Möglichkeiten auf dem Gebiet genutzt werden, kann sie nicht. Was sie allerdings damit erreichen könnte ist, dass noch für etliche Jahre Kinder mit schwerwiegenden genetischen Mutationen auf die Welt kommen, die man hätte verhindern können. Die Befürchtung das Menschen die neue Medizintechnik dazu nutzen, um sich „Designer-Kinder“ zu schaffen, ist berechtigt. Aber das macht eine sachliche Debatte über den Rahmen indem eine solche Behandlung möglich sein muss, umso wichtiger. Je früher, desto besser. Die CDU hat sich einfach wieder einmal aus der Verantwortung geschlichen – wie so oft.

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