Es gibt viele Menschen, die mit dem Widerspruch zwischen den ihnen in der Kindheit vermitteltem Glauben an einen Gott und der immer weiter voranschreitenden Erkenntnis, dass es für all die Geheimnisse des Lebens eine natürliche Erklärung gibt, nicht klar kommen. Eine in frühester Kindheit geprägte Meinung lässt sich im Erwachsenenalter nur schwer wieder „löschen“. Dazu kommt, dass viele Menschen Trost aus der Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod ziehen. Um den Widerspruch zwischen Glauben und Wissen zu verringern sind immer mehr Menschen gezwungen zu versuchen, ihren Gott in das sich ständig verändernde Weltbild zu integrieren. Mit teilweise haarsträubenden Ergebnissen. Sogenannte ID-Befürworter, die Verfechter der Lehre die Perfektion des Zusammenspiels in der Natur wäre ein Beweis für eine von Gott gestaltete Umwelt, suchen seit Jahren nach nicht-reduzierbaren Systemen in der Natur, die sie als Beispiel für das „perfekte Design“ durch Gott anführen. Wird dieses, wie zum Beispiel bei der recht einfachen wissenschaftlichen Erklärung wie sich im Laufe der Evolution das Sehvermögen gebildet hat widerlegt, suchen diese Pseudowissenschaftler einfach nach neuen, noch nicht erklärten Phänomenen. Diejenigen, denen mittlerweile klar geworden ist, dass sich einfach alle Funktionen und Systeme in der Natur durch Anpassung an die jeweilige Umgebung erklären lassen, haben sich auf die Aussage verlegt, dass Gott zumindest für die Entstehung unserer Erde mit all ihren naturwissenschaftlichen Gesetzen verantwortlich sein kann. Dabei zitieren sie gern Wissenschaftler wie Einstein und Hawking, die zwar nicht gläubig sind, aber als stringent sachlich denkend und dem real existierend Beobachtbaren verpflichteten Wissenschaftler, auch einen Gott nicht ausschließen, so lange dies nicht beweisbar ist. Das hat Stephen Hawking jetzt aber getan. In seinem neuen Buch: „The Grand Design“, das bereits in Auszügen der britischen Zeitung „The Times“ vorliegt, legt der Wissenschaftler dar, wieso es für die Entstehung unseres Universums keinen Gott braucht: „Weil es ein Gesetz wie das der Schwerkraft gibt, kann sich das Universum selbst aus dem Nichts erschaffen….Spontane Entstehungsprozesse sind der Grund dafür, dass es mehr als Nichts gibt, warum das Universum und warum wir existieren“. Jeder Mensch kann und soll das glauben, was er will. Ist dieser Glaube jedoch so unbegründet, wie im Falle eines auf uns einwirkenden Gottes, lasse sich daraus keine für die Allgemeinheit gültigen Gesetze und Verhaltensnormen ableiten. Da diese noch immer als Überbleibsel eines längst überwundenen Zeitalters bestehen, ist es überfällig eine strikte Trennung sämtlicher Glaubensrichtung von rechtsstaatlicher Arbeit vorzunehmen.
Es bedarf keines Gottes…
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