Papst „erlaubt“ Kondome

In „begründeten Einzelfällen“, will der Vatikan zukünftig die Benutzung von Kondomen „erlauben“. Und damit die Euphorie nicht zu hohe Wellen schlägt, schiebt Papst Benedikt der XVI. noch als Beispiel die Prostitution hinterher. Damit versteht dann auch der Dümmste, dass es sich bei Sexualakten, die nicht der Fortpflanzung dienen, um eine „natürlich nicht … wirkliche und moralische Lösung“ im Sinne des Christentum handelt. Vor einem halben Jahr hatte der Papst, ausgerechnet während seiner Reise durch Afrika, wo 28 Millionen Menschen bereits an Aids leiden und durch fehlende medizinische Versorgung in den kommenden Jahren auch daran sterben werden, die Benutzung von Kondomen für Katholiken mit den Worten: „Man kann das Aids-Problem nicht durch die Verteilung von Kondomen regeln. Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem“ abgelehnt. Das perfide an der Situation ist, dass die katholische Kirche in Afrika mit europäischen Spenden bezahlte Hilfsprojekte unterhält, die zeitgleich immer auch an Missionierung gekoppelt ist. Die fehlende Bildung der auf diese Hilfe angewiesenen Menschen, lässt sie alles was ihnen von den katholischen Priestern vor Ort erzählt wird, wörtlich nehmen. Während hier in Europa das Kondomverbot mit einem Achselzucken ignoriert wird, halten sich die Menschen trotz des inzwischen verbreiteten Wissens um die Gefahr daran, weil sie Angst vor den angedrohten Höllenqualen nach dem Tod haben. Es waren die weltweiten Proteste gegen die öffentliche Äußerung des Papstes, die ihn gezwungen hat, diese halbherzige Zugeständnis an die Menschlichkeit zu machen.

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