Archiv der Kategorie: EU

Brandenburg gegen Kappung der EU-Subventionen

Die Brandenburger Landesregierung lehnt die Kürzung der Direktzahlungen für Landwirte durch die Europäische Union ab. Das Brandenburger Parlament wurde jetzt beauftragt, sich gegen die Kappung der Zahlungen für landwirtschaftliche Betriebe einzusetzen. Eingereicht wurde der Antrag durch SPD und FDP, während die CDU und die Grünen diesen nicht unterstützt. Die EU plant aktuell, ab 2013 die Zahlungen ab 150.000 Euro zu verringern und keine Zuschüsse mehr zu zahlen, die über 300.000 Euro hinaus gehen. Damit sollen vor allem die Großbetriebe weniger EU-Zuschüsse erhalten als bisher. Agrarminister Jörg Vogelsänger befürchtet allerdings eine Benachteiligung von Landwirtschaftsbetrieben in Ostdeutschland, da diese in der Regel größer sind, als im Westen. „Die Kappung der Direktzahlung wäre eine Diskriminierung“, kritisierte der Minister. Auch die Abgeordnete Martina Gregor-Ness (SPD), hält die Kürzung der Zuschüsse für eine Gefahr für die Betriebe in Brandenburg. Gregor-Ness: „Wir brauchen für die EU-Förderung vielmehr den klaren Grundsatz: Ein Hektar ist ein Hektar, ganz gleich, wer ihn bearbeitet.“ Dagegen argumentieren die Befürworter der Kürzung, dass eine Einschränkung der Subventionen sinnvoll sei, da es keinen Grund gibt große Agrarfabriken und die Massentierhaltung mit EU-Geldern zu unterstützen. Zahlungen sollten nach Meinung der Grünen-Abgeordneten Sabine Niels, stärker von der Einhaltung ökologische Richtlinien abhängig gemacht werden.

EU drängt zur Entscheidung bei Atommüll-Endlager

Die Europäische Union zwingt jetzt auch die deutsche Regierung bezüglich der Entscheidung für ein Atommüll-Endlager zum Handeln. Bis 2015 müssen alle EU-Mitgliederstaaten nachweisen können, wo sie den von ihnen produzierten Atommüll langfristig zu lagern gedenken. Bisher hatte die deutsche Regierung sich nicht auf ein Endlager einigen können und die Entscheidung darüber ständig hinaus geschoben. Der gesamte bisher in Deutschland entstandene Restmüll aus Atomkraftwerken, wird derzeit überirdisch in einfachen Metallhallen gelagert. In diesen werden die Castoren, in denen sich die Behälter mit dem strahlenden Müll befinden, zum auskühlen abgestellt. Das ist für mehrere Jahre notwendig, da die Erwärmung der Castoren durch die Strahlung bis nach außen dringt, so dass an den Außenhüllen der Castoren noch über Jahre rund 60 Grad Celsius gemessen werden. EU- Energiekommissar Günther Oettinger wies darauf hin, dass die EU wenn nötig auch ein Endlager-Konzept für Deutschland erzwingen werde, sollte die deutsche Regierung nicht endlich eine Lösung finden. Das würde bedeuten, dass die EU Deutschland wegen Vertragsverletzungen vor dem Europäischen Gerichtshof anklagen könnte. Das Bundesumweltministerium hat inzwischen angekündigt, bis Ende des Jahres einen Gesetzentwurf für die Endlagerung vorlegen zu wollen. Offen bleibt die Möglichkeit, dass mehrere EU-Staaten gemeinsam ein Endlager planen und unterhalten, so dass nicht zwingend ein solches in Deutschland eingerichtet werden muss.

USA und EU verhandeln über Datenspeicherung

Aktuell verhandelt eine EU-Kommission mit den USA über ein neues Abkommen, dass eine Jahrelange Speicherung von persönlichen Daten europäischer Flugreisender beinhaltet. Demnach müssen Flugpassagiere in die USA künftig 19 Angaben zu ihrer Person machen, wie zum Beispiel Adresse, Kreditkartennummer und E-Mail-Adresse. Diese Daten dürfen die US-Regierungsbehörden 15 Jahre lang speichern und für Ermittlungen nutzen. Lediglich eine Verschiebung der Daten nach 5 Jahren, in eine so genannte „Ruhende Datenbank“, auf die weniger Behörden Zugriff haben, wurde für den Datenschutz der Europäer bisher vorgesehen. Jan Philipp Albrecht, deutscher Abgeordneter der Grünen kritisiert die geplante Regelung als „krassen Missverhältnis zu grundsätzlichen rechtsstaatlichen Prinzipien sowie zum Datenschutzrecht“. Ebenso wie die niederländische Liberale Sophie in’t Veld, forderte er das europäische Parlament dazu auf, das Abkommen zu verweigern. Die Anti-Terror-Bekämpfung der US-Regierung darf keine Entschuldigung dafür sein, dass der Datenschutz sämtlicher Menschen weltweit zu missachten. Sollte das EU-Parlament dem Abkommen zustimmen, muss dieses noch durch die einzelnen EU-Staaten bestätigt werden.

Einigung für EU-AKW-Tests

Im Streit der EU-Politiker um die europäischen AKW-Tests, konnte eine Einigung erzielt werden. Die Aufsichtsbehörden der EU-Mitgliederländer und der EU-Energiekommissar Günther Oettinger erarbeiteten neue Richtlinien für zukünftige Tests. Diese beinhalten die Möglichkeiten von Naturkatastrophen und Unfälle aufgrund menschlichen Versagens, jedoch nicht die Gefahr durch Terrorismus. Dafür wird eine zusätzliche Arbeitsgruppe eingerichtet werden. Bereits Anfang Juni soll mit der Überprüfung der Atomkraftwerke in Europa begonnen werden. EU-Kommissar Oettinger hatte nach der Atomkatastrophe in Fukushima strengere Prüfkriterien gefordert, die auch den Schutz gegen Erdbeben und Terroranschläge beinhalten sollten. Dagegen haben sich allerdings nationale Aufsichtsbehörden aus Deutschland, Österreich, Frankreich und Großbritannien ausgesprochen. Insbesondere die Gegenwehr der deutschen Regierung ist nicht nachvollziehbar, wenn die amtierende CDU/FDP-Koalition tatsächlich den versprochenen Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergieerzeugung einleiten will. Da jedoch jeder EU-Staat für die Energiepolitik seines Landes selbst verantwortlich ist, gibt es für die europäische Energiebehörde keine Möglichkeit, strengere Richtlinien für AKW-Tests zu erzwingen.

Dänemark will wieder Grenzen kontrollieren

In spätestens drei Wochen, soll der Beschluss der dänischen Regierung, wieder Grenzkontrollen durchzuführen, in Kraft treten. Dann müssen auch Pendler und Urlauber aus Deutschland wieder mit Passkontrollen an der dänischen Grenze rechnen. Die Vorsitzende der rechtsextremen Partei, Pia Kjaersgaard, verteidigt ihr Bestehen auf neuen Grenzkontrollen, zum Schutz gegen organisiertes Verbrechen und illegale Einwanderung. In den letzten Jahren habe es in beiden Bereichen enormen Zuwachs gegeben, so dass Kontrollen wieder notwendig werden. Dafür sollen neue elektronische Hilfen an der dänischen Grenze installiert werden. Umfassende Grenzkontrollen sind aufgrund des Schengen-Abkommens nicht möglich. Stichprobenartige Fahrzeugkontrollen wären jedoch auch mit dem Schengen-Abkommen vereinbar, wie die dänische Regierung versichert. Auch die EU-Innenminister haben inzwischen die Debatte um eine eventuelle Änderung des Schengen-Abkommens wieder aufgenommen. Grund dafür ist die steigende Zahl von Flüchtlingen aus Nordafrika, die vor den politischen Unruhen in ihren Ländern flüchten. Noch in dieser Woche beraten die EU-Minister über eine Anpassung der EU-Flüchtlingspolitik.